Professorin Dr. Maria J. Debre: Internationale Organisationen unter Druck | Antrittsvorlesung

Shownotes

Autoritäre Regime gewinnen in der internationalen Politik zunehmend an Einfluss – und damit auch ihre Rolle in regionalen und internationalen Organisationen. In ihrer Antrittsvorlesung widmet sich Maria J. Debre der Frage, wie autoritäre Regime internationale Kooperation nutzen und gestalten und damit die liberale internationale Ordnung herausfordern. Im Zentrum ihrer Forschung stehen dabei „Dictator Clubs“, regionale Organisationen, die dazu dienen, autoritäre Herrschaft zu stabilisieren, demokratische Normen zu untergraben und illiberale Werte zu verbreiten. Während regionale Zusammenarbeit normalerweise mit Demokratisierung, Frieden und Menschenrechten assoziiert wird, stellt Debre in ihrem Vortrag die Schattenseiten regionaler Kooperation in den Vordergrund. Auch große internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Europäische Union haben mit den Auswirkungen von Autokratisierung und Geopolitik zu kämpfen – manche sind dabei erfolgreich, andere verschwinden vom Radar der Mitgliedstaaten und werden aufgelöst. Im Ausblick auf ihre aktuelle Forschung beleuchtet Debre, wie internationale Organisationen effektiv mit verschiedenen Herausforderungen umgehen können und welche Rolle Autokratisierung für Entscheidungsprozesse in internationalen Organisationen, für die Entwicklung von internationalem Recht und die Verschiebung von Diskursen um Menschenrechte spielen.

Maria J. Debre studierte Staats- und Politikwissenschaften an der Universität Passau, der Universität Potsdam und der Université Laval in Québec. Nach ihrem Bachelor- und Masterabschluss promovierte sie an der Freien Universität Berlin im Rahmen der Berlin Graduate School of Transnational Studies und der Kolleg-Forschergruppe „The Transformative Power of Europe“. In ihrem letzten Promotionsjahr war sie Fox International Fellow am Whitney and Betty MacMillan Center for International and Area Studies an der Yale University. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit den Auswirkungen regionaler und internationaler zwischenstaatlicher Organisationen auf das Überleben autoritärer Regime. Im Anschluss an ihre Promotion arbeitete Maria J. Debre als Postdoktorandin im European-Research-Council-Projekt „,Who gets to live forever?‘ Towards an Institutional Theory on the Decline and Death of International Organizations” am Department of Political Science der Maastricht University. Zuletzt verstärkte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Professur für Politikwissenschaft, insbesondere internationale Organisationen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.

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